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Kleintierzuchtverein Weißenbrunn v. Wald e.V.

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Verein

Chronik

100 Jahre Kleintierzuchtverein Weißenbrunn v. Wald

 

Auf mehrfacher Anregung wurde am 29. November 1905, im Raabschen Gasthaus in Weißenbrunn v. Wald, ein Geflügel und Kaninchenzuchtverein gegründet. Nach Vorlegung verschiedener Statuten meldeten sich sofort elf Mitglieder an. Die Gründungsmitglieder waren:

Albin Winterstein junior Weißenbrunn

Gustav Mönch Weißenbrunn

Eduard Henkel Weißenbrunn

Max Müller Fornbach

Albin Winterstein Weißenbrunn

Emil Funk Weißenbrunn

Edmund Eckstein Weißenbrunn

Bernhard Amberg Weißenbrunn

Karl Wernhöfer Weißenbrunn

Heinrich Wittig Weißenbrunn

Ernst Raab Weißenbrunn

 

Die anschließend durchgeführte Vorstandswahl brachte folgendes Ergebnis:

Albin Winterstein junior, erster Vorsitzender

Gustav Mönch, Rechnungsführer

Eduard Henkel, Schriftführer

Max Müller, Beisitzer

 

Es wurde beschlossen, jeden zweiten Sonntag im Monat, Nachmittag um drei Uhr, eine Versammlung abzuhalten. Der Eintritt in den Verein ist bis zum 01. Januar 1906 frei. Danach ist ein Betrag von einer Mark für jedes eintretende Mitglied zu entrichten. Die Monatslagen wurden mit 20 Pfennig festgesetzt. Weiter wurde beschlossen einen Belgischen-Riesen-Rammler für den Verein anzuschaffen. Max Müller aus Fornbach hat sich bereiterklärt, den Rammler aus eigener Kasse zu beschaffen, was von allen mit Freude begrüßt wurde. Es sollte ein tadelloses Exemplar sein. Als Deckgeld wurden 25 Pfennig festgelegt. Das Decken von Häsinnen von Nichtmitgliedern wurde mit drei Mark bestraft. Nach dem Abschluss der Versammlung blieb man noch bis weit nach Mitternacht sitzen, um den neuen Verein bei einem Fässchen Gerstensaft und humorvoller Stimmung zu feiern. Bereits bei der nächsten Versammlung am 10. Dezember 1905 meldeten sich mehrere neue Mitglieder an. Der Verein nahm die Bestellung von zehn Kaninchen- und zwei Geflügelzeitungen von den Mitgliedern an. Von den Mitgliedern wurden eigene Vereinsstatuten erstellt, welche am 01. Januar 1906 vom Vorstand und 16 Vereinsmitgliedern unterschrieben wurden. Die Statuten wurden an das Landratsamt Coburg zur Kenntnisnahme geschickt und durch dieses am 16. Februar 1906 zurückgegeben. Bei den nächsten Versammlungen  kamen weitere Mitglieder hinzu. Es folgte die Anmeldung beim Landesverband. Bernhard Amberg stiftete dem Verein mehrere Legekörbe, welche von den Mitgliedern Hermann Bauer und Gustav Mönch erstanden wurden. Dies brachte dem Verein einen Grundstock von 250 Mark in die Kasse. Im Februar 1906 meldeten sich zwölf Mitglieder zum beschicken der Landesverbandsausstellung in Grub. Es war die erste Ausstellung, welche von hiesigen Züchtern beschickt wurde. Da alle Züchter mit Preisen bedacht wurden, spendete der Vereinswirt ein Fass Bier. Im Mai 1906 wurden Bruteier der Rasse Brahma angeschafft und an die Mitglieder verteilt. Bei erfolgreichem Schlupf  sind vom jeweiligem Züchter zwei Hennen und ein Hahn an den Verein abzugeben. Die erste Generalversammlung fand am 09. Dezember 1906 statt. Von den Mitgliedern wurden 15 Kaninchen spendiert, welche vom Wirt zubereitet wurden. Sämtliche Vorstandsmitglieder wurden wieder gewählt. Es wurde beschlossen für den Verein eigene Ausstellungskäfige anzuschaffen. Da sich der Verein aber nicht finanziell binden wollte, erklärten sich zwölf Mitglieder bereit, persönlich dafür zu haften. Die erste Lokalausstellung wurde am 13. und 14 Januar 1907 durchgeführt. Als Preisrichter wurde Karl Luther aus Seltendorf für Geflügel und Bernhard Seifert aus Neustadt für Kaninchen verpflichtet. Als Standgeld wurden 10 Pfennig verlangt. Zur Kostendeckung wurde eine Sammlung im Ort durchgeführt. Die zweite Lokalausstellung des Geflügel und Kaninchenzuchtvereins Weißenbrunn v. W. wurde am 15. und 16. Dezember 1907 abgehalten. Es konnten 69 Nummern Geflügel, 53 Kaninchen und eine Nummer Pelzwaren gezeigt werden. Bei Geflügel wurde paarweise bewertet, wodurch eine Nummer aus zwei Tieren bestand. Im Januar 1908 wurden an den Verein Schalkau 60 Käfige zu einer Gebühr von 12 Mark ausgeliehen. Auch nach Hämmern wurden Käfige ausgeliehen. Im Februar 1909 folgte bereits die dritte Lokalausstellung. Im folgenden Frühjahr wurde Fachliteratur vom Verein angeschafft. Jedes Mitglied darf sie drei Tage kostenlos behalten. Für jeden weiteren Tag sind 10 Pfennig zu zahlen. Der Verein zählte zu Beginn des Jahres 1910 insgesamt 26 Mitglieder aus Weißenbrunn, Emstadt, Fornbach, Mittelberg, Fischbach und Roth. In einem Zeitungsbericht zur vierten Lokalausstellung im Januar 1910 ist zu lesen: „Infolge der günstigen Wegeverhältnisse war die Lokalausstellung von auswärtigen Interessenten gut besucht; bedauerlich aber ist es, dass stets ein gut Teil Ortsbewohner mit Abwesenheit glänzt.“ Bis 1914 wurden insgesamt sieben Lokalausstellungen abgehalten. Von 1914 bis 1919 fanden wegen des Krieges keine Versammlungen statt. Am 25. Januar 1920 fand man sich wieder zusammen. Der Verein hat noch 24 Mitglieder. Die durchgeführte Vorstandswahl ergab: Vorsitzender Albin Winterstein, Schriftführer Max Müller, Kassier Gustav Mönch. Die Brandversicherung für die Ausstellungskäfige wird auf die Versicherungssumme von 1500 Mark erhöht. Im gleichen Jahr entschloss man sich am 19. Dezember 1920 wieder eine eigene Ausstellung durchzuführen. Das Standgeld betrug 1 Mark je Nummer. Die monatlichen Lagen betrugen 10 Pfennig. Der Geflügel und Kaninchenzuchtverein Weißenbrunn v. Wald schloss sich mit den benachbarten Vereinen Effelder, Grümpten, Rauenstein, Bachfeld und Schalkau zur „Interessengemeinschaft für das Sonneberger Hinterland“ zusammen, welche auch gemeinsam Ausstellungen abhalten. Zum 30-jährigen Bestehen war die Junggeflügelschau dieser Interessengemeinschaft in Weißenbrunn geplant. In einem Schreiben vom 05. Januar 1934 vom Reichsverband der Geflügelwirtschaft wurde der Verein jedoch angewiesen, dass nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, Weißenbrunn als bayerischer Verein jegliche organisatorische Verbindungen nach Thüringen zu unterlassen hat.

Aus der Zeit von 1939 bis 1957 gibt es leider keine Aufzeichnungen. Im April 1947 erhält der Verein vom Verband Bayerischer Kaninchenzüchter die neue Vereinsnummer B906 zugewiesen. Vorher hatte er die Vereinsnummern Y90 und B372.

Am 11. Mai 1958 wurde wieder eine Versammlung  mit 17 Mitgliedern durchgeführt. Die Vorstandschaft blieb noch bis zum Jahresende. Es wird aber ein Ausschuss mit der Vereinsführung beauftragt. Die Wahl zur ersten Vorstandschaft nach dem Zeiten Weltkrieg findet am 18. Januar 1959 statt. Zum ersten Vorsitzenden wurde Armin Sembach gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Alfred Winterstein zweiter Vorsitzender, Heinz Ehrhardt Kassier, Hermann Heider Schriftführer, Eberhard Faber und Heinz Ehrhardt Zuchtwart, Ernst Schmidt Gerätewart, Hans Bohm Tätowierer und Ewald Mesch Vereinsdiener. Der scheitende Vorsitzende Albin Winterstein wurde für 54-jährige Vorstandstätigkeit Ehrenvorsitzender. Jetzt fanden wieder regelmäßige Versammlungen statt. In der Versammlung  vom 04. Juli 1959 wurde eine Jugendgruppe gegründet, wobei Günther Sturde einstimmig als Gruppenführer gewählt wurde. Bei der nächsten Vorstandswahl am 06.02.1960 änderte sich nur das Amt des Schriftführers. Es wurde Horst Henkel gewählt, der bis heute dieses Amt ausübt. Am 15. Mai 1960 ist der Kleintierzuchtverein Weißenbrunn erstmalig Ausrichter des Kreiszüchtertreffens des Kreisverbandes Coburger Kaninchenzüchter, welches er 1962 nochmals übernommen hat. Auch sonst ist der Verein in dieser Zeit sehr aktiv. Neben Vereins und Gruppenschauen finden auch jährliche Tanzveranstaltungen Weihnachtsfeiern und Vereinsausflüge statt. Am 10. und 11. Juli 1965 feiert der Geflügel und Kaninchenzüchterverein Weißenbrunn sein 60-jähriges Bestehen mit Kommers und Tanz. Eine große Herausforderung übernahm der Verein mit der Übernahme der 15. Kreiskaninchenschau des Kreisvereins Coburg am 13. und 14. Dezember 1969. Die Schau wurde in den Sälen Preuß und Fleischmann abgehalten. Ausstellungsleiter waren Horst Heller, Gottlieb Höhn und Armin Sembach. Die Schirmherrschaft hat der 1. Bürgermeister Otto Hannemann übernommen. Es wurden 808 Kaninchen ausgestellt. Bei der Jahreshauptversammlung am 14.07.1970 übernahm Heinz Schulz das Amt des 1. Vorsitzenden, sein Stellvertreter wurde Werner Leipold. Am 05.09.1970 feiert der Verein in der Gastwirtschaft Preuß sein 65-jähriges Bestehen. Wegen der Myxomatose dürfen bei der Lokalschau 1970 keine Kaninchen ausgestellt werden. Ein Jahr später sind die Hühner wegen der Hühnerpest gesperrt. 1971 erhält der Kleintierzuchtverein von der Gemeinde Weißenbrunn v. Wald eine Spende von 1500,-- DM. Alfred Altenfelder stiftet 1972 für die Jugend einen Wanderpokal. Ab September 1972 wird bei den Monatsversammlungen eine Anwesenheitsliste geführt. Bis 1979 konnte der Käfigbestand auf 430 Nummern aufgestockt werden. Am 12.07.1980 wird das 75-jährige Bestehen mit Festkommers und Tanz gefeiert. In dieser Zeit wurden regelmäßig Lokal und Gruppenschauen, Weinfeste, Weihnachtsfeiern, Schlachtfeste, Faschingstanz, Kirchweih und Sommerfeste durchgeführt. Bis 1981 war der 1. Bürgermeister von Weißenbrunn Otto Hannemann regelmäßig als Schirmherr bei den Ausstellungen tätig. Bei der Lokalschau am 09.01.1982 übernahm dies erstmals der Rödentaler Bürgermeister Ferdinand Fischer. Von 1985 bis heute ist  Bürgermeister Gerhard Press Schirmherr aller Veranstaltungen des Vereins. Bei der Jahreshauptversammlung am 05.03.1994 wir Thomas Henkel zum ersten Vorsitzenden gewählt. Der bisherige Vorsitzende Heinz Schulz übernimmt noch für drei Jahre das Amt des zweiten Vorsitzenden und wird 1997 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. In der Versammlung vom 04. Juni 1994 beschlossen die Mitglieder die neue, bis heute gültige Vereinssatzung. Am 15. September 1994 wird der Kleintierzuchtverein in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Coburg unter Nummer 716 eingetragen. Der Vereinsname lautet nun: „Kleintierzuchtverein Weißenbrunn v. W. e.V.“ Am 30. Juni 1995 wird der Verein vom Finanzamt Coburg wegen der „Förderung der Tierzucht“ als gemeinnützig anerkannt. Bei den Vorstandswahlen am 01.03.1997 übernahm Dieter Schelhorn das Amt des 2. Vorsitzenden. Vom 05. bis 06. Januar 1997 ist der Kleintierzuchtverein Weißenbrunn Ausrichter der Kreiskaninchenschau des Kreisvereins Coburg. Hierzu wird erstmals die Domänenhalle in Rödental angemietet. Am 12. Februar 1998 verstarb unser langjähriger Vorsitzende und Ehrenvorsitzende Heinz Schulz. Vom 13. bis 14. November 1999 sind wir erstmals Ausrichter der Kreisgeflügelschau des Kreisverbandes Coburg. Dies ist mit 1211 Tieren von 139 Ausstellern die größte vom Verein durchgeführte Ausstellung. Bei der Jahreshauptversammlung 2003 wird der Jahresbeitrag auf 10,-- € festgelegt. Am 05. und 06. Januar 2003 führt der Verein zum dritten Mal die Kreiskaninchenschau des Kreisvereins Coburg in der Domänenhalle Rödental durch. Im selben Jahr ist auch die Kreisversammlung in Weißenbrunn. 2004 ist der Kleintierzuchtverein Weißenbrunn erstmals Ausrichter der Kreisjungtierschau der Kaninchenzüchter mit angeschlossenen Kreiszüchtertreffen. Als erfolgreichster Züchter in der Vereinsgeschichte erreichte Christopher Scheler  2004 den Titel „Deutscher Jugendmeister“ mit „Coburger Lerchen silber“. Am 19. August 2005 findet der Festkommers zum 100-jährigen Bestehen statt. Der Kleintierzuchtverein Weißenbrunn v. Wald e.V. hat jetzt 70 Mitglieder, darunter sind drei Ehrenmitglieder und 15 Jugendliche.